Die Arbeitsgruppe Experimentalraketen beschäftigt sich mit dem Design, Bau und Start von Raketen. Alle unsere Raketen fliegen ballistisch und sind mit einem Fallschirmsystem zur Bergung ausgestattet. Die Größe reicht dabei von kleinen Bausätzen bis mehrere Meter große Experimentalraketen mit einigen Kilometern Flughöhe. Die AG gliedert sich für ihre Arbeit in drei Systemgruppen:
Zusätzlich zu der Umsetzung unserer Projekte innerhalb der AG gehören auch die Durchführung von Workshops und Lehrgängen. Dazu zählen unter anderem der P2-Schein nach §27 SprengG sowie der regelmäßig stattfinde Schülerworkshop „Mehr Schub, Scotty!“ mit Schulen aus der Region.
SG Antriebe
Die SG Antriebe beschäftigt sich mit dem Bau von hybriden Raketenantrieben. Diese bestehen in der Regel aus einem festen Brennstoff und einem flüssigen oder gasförmigen Oxidator und vereinen so die Eigenschaften von klassischen Feststoff- und Flüssigtriebwerken. Die ERIG nutzt seit langem die Kombination aus HTPB und flüssigem Distickstoffmonoxid (N2O). Zu den Aufgaben zählen neben dem Entwurf von Brennkammer und Injektor auch das Design von dem Fluidsystem, bestehend aus Tanks, Ventilen und Betankungssystemen. Die fertigen Antriebe werden auf dem Gelände des DLR Trauen getestet, dazu besitzt die ERIG ein umfangreiches System aus Schubgestellen, Support Equipment und Messelektronik.
SG Elektronik
Die SG Elektronik befasst sich mit sämtlichen elektrischen Systemen inner- und außerhalb der Experimentalrakete. Dazu zählen unter anderem der Flugcomputer zur Auslösung des Bergungssystem, Kameraequipment, Spannungsversorgung und Telemetrie sowie Blackboxes innerhalb der Rakete, aber auch die Bodenstation und Datenverbindung zur Rakete vor dem Start.
Viele der Platinen werden in der SG Elektronik spezifisch für ihre Aufgabe designt und in den Arbeitsräumen der ERIG bestückt und getestet.
SG Raketensysteme
Die SG Raketensysteme bildet die Schnittstelle zwischen den anderen beiden SGs und integriert den Antrieb sowie die Elektronik zu einer vollständigen Rakete. Dazu wird der Struktur, bestehend aus Spitze, Leitwerken und Rohren für die einzelnen Segmente designt und gebaut. Eine weitere Aufgabe der SG ist die Konstruktion des Bergungssystems, bestehend aus den Komponenten Fallschirm(e) und Auswurfmechanismus.
Nach dem Bau werden Komponenten bei Raketenstarts in Deutschland getestet, hierzu verwendet die ERIG kommerzielle Feststoffmotoren. In Kombination mit der SG Antriebe werden aber auch größere Raketen mit dem selbstentwickelten Hybridantrieb gestartet, dazu fanden die Starts bislang in Esrange, Schweden im Rahmen des STERN Programms des DLR statt.