European Rover Challenge 2020

Bereits bei der ERC 2019 machten sich 2 ERIGs auf den langen Weg nach Kielce um einen genaueren Eindruck über die Challenge an sich, die Teilnehmer und den MarsYard zu bekommen. Neben den Eindrücken der Rover und spannenden Vorträgen über Exploration der ESA und NASA, sammelten sie wertvolle Kontakte zu anderen deutschen Teams, welche die Vorbereitung auf den ERC 2020 durch stetigen Austausch enorm bereicherten.

2020 sollte schließlich die erste Roverchallenge werden, an der der Rover ORTHOS teilnehmen sollte. Die zunehmende Verbreitung des Corona-Virus und den damit einhergehenden Lockdown machten die Arbeit am Rover jedoch schwierig bis unmöglich. Jedoch gelang es dem Team durch eine „tiefe Analyse und einen interdisziplinären Ansatz“ bei der Ausarbeitung der Dokumentation den Award für das „Best Science Design“ zu gewinnen. Auch die Organisation der Roverchallenge machte sich Gedanken, wie der Wettbewerb trotzdem stattfinden kann. Schließlich entstand die Idee der „Remote Challenge“.

Bei der Remote Challenge geht es darum, einen von der Firma Leo Rover zur Verfügung gestellten Marsrover übers Internet fernzusteuern. Mithilfe dieses Rovers soll die Navigation durch unbekanntes Gelände und die Objekterkennung in verschiedenen Aufgaben demonstriert werden. Neben einer von der ERIG selbst geschriebenen Software wurde vom Veranstalter die Web-GUI Freedom Robotics für die manuelle Steuerung zur Verfügung gestellt. Wie sich bereits in den Testdrives herausstellte, war dies in der Realität durch eine schlechte Internet-Verbindung schwieriger als in der Simulation.

Für die Vorbereitung auf die Challenge selbst hat das Team zahlreiche Nächte mit der Programmierung des Navigationsalgorithmus sowie hunderte Stunden an Simulation investiert. Auch wurde der Navigation/Science Task, in welchem die Teams 45min hatten um den MarsYard zu erkunden und eine vom Team definierte Mission zu erfüllen einige Male geübt. Auch auf den „Maintenance Task“, bei dem ein Schaltpanel mithilfe einer UR3 Roboterarms bedient werden musste, konnte sich das Team perfekt vorbereiten, da dieser Roboterarm auch am Institut für Raumfahrtsysteme benutzt werden konnte. Im „Presentation Task“ musste schließlich das Team und die Software des Rovers vorgestellt werden.

Durch diese starke Teamleistung konnte sich die ERIG mit insgesamt 404 Punkten den Sieg vor dem Team RoverOva aus Tschechien und den punktgleichen Teams Robocol aus Columbien und dem Team DJS Antariksh aus Indien sichern. Damit war die ERIG das erste deutsche Team, welches die ERC für sich entscheiden konnte. Als Preis bekam die ERIG einen Leo Rover, der von da an für den Test von Software genutzt wurde.